Nobelpreisträger für Chemie zu Gast an der TU Dortmund

Wilo-Foundation förderte die Reihe „Initialzündung“ mit Gastvortrag von Prof. Stefan W. Hell.

Im Jahr 2014 hat Prof. Stefan Hell, zusammen mit seinen Kollegen Eric Betzig und William Moerner, den Nobelpreis für Chemie für seine Leistungen in der hochauflösenden Fluoreszenzmikroskopie auf Grundlage der von ihm entwickelten STED-Mikroskopie erhalten.

Welche Bedeutung seine Entdeckung für die Forschung hatte und wie er Grenzen, die jahrzehntelang als unüberwindbar galten, verschob, erzählte der Nobelpreisträger am 11. November im vollbesetzten Audimax der TU Dortmund. Rund 700 Gäste – unter ihnen auch NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes – hörten den Vortrag, der im Rahmen der Reihe „Initialzündung“ stattfand. Diese erinnert daran, dass einst Alfred Nobel auf der benachbarten Zeche Dorstfeld experimentierte.

Bereits während seiner Promotion entwickelte Stefan Hell erste Ideen für die sogenannte STED-Mikroskopie. STED steht für „Stimulated Emission Depletion“ und beschreibt ein neues Verfahren zur Erhöhung der optischen Auflösung. Sie sollte die Grenze, die Ernst Abbe einst gezogen hatte, überwinden und Abbildungen in einer Auflösung ermöglichen, die nicht mehr durch die Wellennatur des Lichts bedingt ist. 1997 gelang Stefan Hell der Durchbruch: Sein STED-Mikroskop erreichte Auflösungen, die weit unter der klassischen Grenze von 200 Nanometern lagen. Damit wurde es Wissenschaftlern ermöglicht, Zellstrukturen in bisher unerreichter Klarheit zu betrachten. Diese Entdeckung revolutionierte die Biologie, die Medizin und die Materialforschung. Krankheiten wie Krebs lassen sich heute dank der Entwicklungen von Stefan Hell besser erforschen, neue Medikamente können gezielter entwickelt werden.

Anfangs stieß Hell mit seinen Ideen jedoch auf Skepsis. Viele Kollegen hielten seine Ansätze für unmöglich. Doch Hell ließ sich nicht entmutigen und arbeitete weiter an seiner Vision. Stefan Hell zeigte, dass echte Innovation nur dann entsteht, wenn man den Mut hat, festgefahrene Regeln zu hinterfragen.

Mit im Publikum waren seitens der Wilo-Foundation David Höltgen und Christina Lorenz. Sie freuten sich, dass auch einige ihrer Deutschlandstipendiaten der TU Dortmund, FH Dortmund und Ruhr-Universität Bochum die Gelegenheit nutzten, über den Tellerrand zu schauen. Auch einige Wilo-Mitarbeitende waren vor Ort, um den spannenden Vortrag mitzuerleben.

Hintergrund:

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der TU Dortmund fördert die Wilo-Foundation seit 2019 die Vortragsreihe „Initialzündung“. Hierbei werden renommierte Wissenschaftler, die beispielsweise mit einem Nobelpreis oder Leibniz-Preis ausgezeichnet wurden, aus aller Welt an die TU Dortmund eingeladen. Zu Gast waren bisher Prof. Frances Arnold (Nobelpreis für Chemie 2018), Prof. Erwin Neher (Nobelpreis für Medizin 1991), Prof. Benjamin List (Nobelpreis für Chemie 2021), Prof. Reinhard Genzel (Nobelpreis für Physik 2020), Dr. Irina Scherbakowa (Friedensnobelpreis 2022 für die Menschenrechtsorganisation Memorial) und Prof. Dr. Klaus von Klitzing (Nobelpreis für Physik 1985).

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