Physik-Nobelpreisträger zu Gast an der TU Dortmund

Wilo-Foundation fördert die Reihe „Initialzündung“ mit Gastvortrag von Prof. Dr. Klaus von Klitzing

v.l.n.r.: Prof. Dr. Manfred Bayer (Rektor der TU Dortmund), Prof. Dr. Klaus von Klitzing und Evi Hoch (Vorstandsmitglied der Wilo-Foundation).

Fotos: TU Dortmund, Credit: Roland Baege

Im Jahr 1985 hat Prof. Dr. Klaus von Klitzing den Nobelpreis für Physik für die Entdeckung des Quanten-Hall-Effekts erhalten. Welche Bedeutung seine Entdeckung für die Physik und auch für die neue Definition des Kilogramms im Jahr 2019 hatte, erzählte er am 21. Januar im gut besuchten Audimax der TU Dortmund. Sein unterhaltsamer Vortrag fand im Rahmen der Reihe „Initialzündung“ statt, die daran erinnert, dass einst Alfred Nobel auf der benachbarten Zeche Dorstfeld experimentierte.

Am 5. Februar 1980 um zwei Uhr morgens machte von Klitzing seine wegweisende Entdeckung: Im Hochmagnetfeld-Labor im französischen Grenoble analysierte er den Stromfluss durch einen Halbleiter und stieß dabei zufällig auf den Quanten-Hall-Effekt. Dieser beschreibt, wie sich der elektrische Widerstand in extrem dünnen Materialien bei starkem Magnetfeld und tiefen Temperaturen in festen Stufen ändert, die von den Gesetzen der Quantenmechanik bestimmt werden. Nur fünf Jahre später erhielt von Klitzing, zu diesem Zeitpunkt war er Direktor am Stuttgarter Max-Planck-Institut für Festkörperforschung, dafür den Physik-Nobelpreis. Mittlerweile gebe es knapp 19.000 Publikationen, in denen der Quanten-Hall-Effekt erwähnt werde, erzählte der Physiker im Audimax. Außerdem habe seine Erkenntnis zu drei weiteren Nobelpreisen beigetragen – sowie zur Neufestlegung des Kilogramms durch das Internationale Büro für Maß und Gewicht vor circa sechs Jahren.

Mit im Publikum waren seitens der Wilo-Foundation Evi Hoch, David Höltgen und Christina Lorenz. Sie freuten sich, dass auch einige ihrer Deutschlandstipendiaten der TU Dortmund und RUB Bochum die Gelegenheit nutzten, über den Tellerrand zu schauen. Auch einige Mitarbeitende der Wilo Gruppe waren vor Ort, um den spannenden Vortrag mitzuerleben.

Hintergrund: Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der TU Dortmund fördert die Wilo-Foundation seit 2019 die Vortragsreihe „Initialzündung“. Hierbei wer­den renommierte Wissen­schaft­ler, die bei­spiels­wei­se mit einem Nobelpreis oder Leibniz-Preis aus­ge­zeich­net wur­den, aus aller Welt an die TU Dort­mund eingeladen. Zu Gast waren bisher Prof. Frances Arnold (Nobelpreis für Chemie 2018), Prof. Erwin Neher (Nobelpreis für Medizin 1991), Prof. Benjamin List (Nobelpreis für Chemie 2021), Prof. Reinhard Genzel (Nobelpreis für Physik 2020) und Dr. Irina Scherbakowa (Friedensnobelpreis 2022 für die Menschenrechtsorganisation Memorial).