Junge Menschen dazu zu befähigen, tragfähige Lösungen im Wassersektor eigenständig zu entwickeln und mithilfe professioneller Partner zu implementieren – das ist der Ansatz der NGO Young Water Solutions (kurz: YWS) mit Sitz in Brüssel. Nach absolvierten Incubation-Programmen in Nicaragua, im Senegal und in Uganda konnten sich seit April dieses Jahres erstmalig auch Teams aus Südafrika bei der sogenannten ManziMakers-Challenge (Manzi = Wasser in Zulu) darum bewerben, an dem umfangreichen acht-monatigen Programm zur ersten Phase der Geschäftsentwicklung teilzunehmen. Evi Hoch von der Wilo-Foundation unterzeichnete im Frühjahr 2023 erstmals eine Fördervereinbarung bei YWS in Brüssel. Weitere Förderpartner für das Südafrika-Programm sind vor allem die deutsche bekannte Non-Profit-Organisation Viva con Agua aus Hamburg, die auch ein Office in Südafrika hat, und das belgische Unternehmen Aquafin.
Mit 60 Teilnehmenden in 20 Projekt-Teams fand nach einer Vorauswahl durch YWS im Juli ein erster zwei-tägiger Online-Workshop für die Teams statt. Hier präsentierten sie ihre Ideen, nahmen an Coaching Sessions teil und konnten sich von Fachleuten aus Wissenschaft und Unternehmen fachgerecht beraten lassen. Beim einem Networking- Event knüpften die Teilnehmenden zudem Kontakte zu eingeladenen Partnern und Gästen, darunter auch Matthew Magwede und Christine Amira (Wilo Group) sowie David Höltgen (Wilo-Foundation). Um sich für eine finanzielle Förderung und somit Fortführung des Projekts zu qualifizieren, mussten die Teams abschließend ein Pitch-Video sowie ein Pitch-Deck ihrer Geschäftsideen präsentieren. Eine Jury bestehend aus Programm- und Netzwerkpartnern wählte daraufhin fünf Siegerteams aus, die derzeit an der Professionalisierung und dem Ausbau ihrer Projekte arbeiten. Dazu trafen sich die siegreichen Teams zuletzt im September in Kapstadt zu einem Bootcamp, um mittels individueller Trainingsmaßnahmen sowie mit Beratung durch Netzwerk-Partner und Wasser-Experten ihre Projekte weiterzuentwickeln.
Für diese Wasser-Projekte geht es weiter
Eines der Projekte, „Amativoli“, entwickelt derzeit eine intelligente Wasser-Management Software, welche die Qualität und Quantität des Wassers in Echtzeit für den privaten, gewerblichen und industriellen Sektor überwacht. Ein anderes Projekt („Hydrodrip“) entwickelt ein spezielles Mess-System, das in einen Belohnungsmechanismus namens "Water Credit" integriert ist. Dabei handelt es sich um ein System, das Menschen mit Punkten belohnt, wenn sie Wasser effizient nutzen. Derzeit wird das Projekt an Studierendenwohnheimen in Johannesburg getestet. Beim Projekt „GoTukis“, entsteht derzeit die einzige Crowdfunding-Plattform in Südafrika, die sich ausschließlich auf Wasser- und Sanitärinitiativen konzentriert. Zwei weitere Projekte befassen sich primär mit Recycling- und nachhaltigem Abfallmanagement.
Die ManziMakers Challenge wird im kommenden Jahr mit der Inkubations-Phase fortgesetzt. Die Projekte werden dann so weit entwickelt, dass sie ab Mitte 2025 pilotiert werden können.