Dortmunder Akademie für Theater und Digitalität

Digitale Forschungsstipendien gefördert von der Wilo-Foundation

Die Forschungsprojekte der Stipendiaten begeistern u.a. durch ihren hohen Innovationsgrad. Copyright: Theater Dortmund, Fotograf: Hupfeld

Dortmund. Die Wilo-Foundation fördert seit der Gründung der deutschlandweit beispielgebenden Akademie für Theater und Digitalität im Jahr 2019 pro Semester zwei Stipendienprojekte, von jeweils interdisziplinär zusammengesetzten Teams, die zu Fragestellungen an der Schnittstelle von Theater und Digitalität forschen.

Die Stipendiaten der Wilo-Foundation im Wintersemester 2019/2020 waren Ariane Trümper und Maximilian Schweder. Die Szenografin und Medienkünstlerin Ariane Trümper erforschte Motion Capturing-Technologien und Tracking-Sensoren, um so die Bewegungen von Körpern im Raum zu erfassen. Besucher ihrer „Spatial Sound Installation“ konnten so Geräuschquellen durch ihre Bewegung im Raum ansteuern und damit einen Klangraum individuell erschaffen. Der Musiker und Performer Maximilian Schweder arbeitete an der dreidimensionalen Visualisierung von Klang mittels Kinect Kameras.

Im Sommersemester 2020 forschten der Komponist Hauke Berheide und die promovierte Film- und Medienwissenschaftlerin Amy Stebbins als Duo „New Opera Technologies“ an zwei Teilprojekten. Bei dem ersten Teilprojekt handelte es sich um die Vorbereitung von digitaler Bühnentechnologie, szenischem Material und musikalischer Mittel für eine neue Oper für die Oper Frankfurt, die wiederrum ergründen sollte, wie digitale Kommunikationstechnologien unsere Beziehung zu uns selbst und zur Welt um uns herum verändern. Im Rahmen des zweiten Teilprojekts erprobten Berheide und Stebbins Möglichkeiten und Grenzen von VR-Film für die Oper und entwickelten – prototypisch – einen Trailer ihrer Oper MAUERSCHAU über Krieg und Fehlinformationen als Virtual-Reality-Film (uraufgeführt 2016 an der Bayerischen Staatsoper).

Seit Beginn des Wintersemesters 2020/21 arbeiten der Musiker, Theaterautor, Produzent und Programmierer Nils Corte und der Regisseur und Autor Roman Senkl gemeinsam an einem Projekt zur Neuentwicklung und Erprobung interaktiver Visualisierungssysteme für Mixed Reality im Theater. Durch den Einbezug von Virtual Reality und Computerspiel-Mechaniken wollen die beiden Stipendiaten das Theater multimedial erweitern und neue Möglichkeiten der virtuellen 3D-Darstellung und Interaktion schaffen.

Hintergrund: Neben der Wilo-Foundation wird die Akademie für Theater und Digitalität durch das Land NRW und die Kulturstiftung des Bundes gefördert sowie durch Mittel aus dem EFRE-Fonds der Europäischen Union finanziert. Initiiert wurde die Akademie für Digitalität und Theater vom damaligen Dortmunder Intendanten Kay Voges (2010 bis 2020), Künstlerischer Leiter ist Regisseur Marcus Lobbes.

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