Erfolgreiche Premiere – Erste Runde des „Förderpott.Ruhr 2020“ beendet

Stiftungsnetzwerk Ruhr unterstützt nachbarschaftliches Engagement mit 56.000 Euro

Die Förderer des „Förderpott.Ruhr 2020“ (3. v.li. Evi Hoch, Wilo-Foundation) unterstützen gemeinsam nachbarschaftliches Engagement. Foto: Sven Lorenz

Presseinformation des Stiftungsnetzwerks Ruhr vom 19.06.2020:

Zur ersten Runde des „Förderpott.Ruhr“ werden 21 Projekte aus acht Ruhrgebietsstädten mit 56.000 Euro ausgezeichnet, die sich für das Zusammenleben im Quartier einsetzen. Unterstützt werden Ideen, die engagierte Menschen, gemeinnützige Organisationen, Initiativen und Vereine in ihrem Stadtteil initiieren oder bereits erfolgreich umsetzen. Seit Januar gingen 250 Projektbewerbungen ein, über die eine siebenköpfige Jury entschied. Die zweite Bewerbungsphase startet im Juli 2020.

„Mit dem Förderpott.Ruhr wird die ganze Vielfalt des zivilgesellschaftlichen Engagements im Ruhrgebiet unterstützt. Wer sich für das Gemeinwesen einsetzt, findet unbürokratische Hilfe und kann mit 500 bis 5.000 Euro in seinem Vorhaben unterstützt werden“, erklärt Anna-Lena Winkler, Mitglied des Lenkungskreises und Programmleiterin der Haniel Stiftung. Die Jury aus fördernden Stiftungen und Experten entschied per Mehrheitsprinzip.

Große Nachfrage

„Die Fülle und Qualität der Anträge hat uns überrascht. Es ist uns nicht leicht gefallen, aus den vielen an sich förderwürdigen Projekten eine Auswahl zu treffen. Diejenigen, die dieses Mal den Zuschlag nicht bekommen haben, mögen sich bitte nicht entmutigen lassen, Auswahlkriterium war u.a. auch die regionale Verteilung. Wir laden potentielle Zustifterinnen und Spender ein, den Förderpott.Ruhr und damit zivilgesellschaftliche Initiativen im Ruhrgebiet zu stärken“, sagt Nikolai Fuchs, Mitglied der Jury und Vorstand der GLS Treuhand e. V.

Geförderte Vielfalt

Unterstützt werden zum Auftakt u.a. die Gründung des Ernährungsrates Bochum, ein inklusives Skateprojekt in Essen, ein Reparatur-Café in Duisburg, die Wiederbelebung des Europaplatzes in Hagen-Vorhalle als Stadtteiltreffpunkt oder literarische Bestände für eine Essener Kinderbücherei. Aber auch Selbstverteidigungskurse für junge Mädchen in Herne, ein Mentoringprojekt mit peer-to-peer-Ansatz für Duisburger Frauen mit arabischen Wurzeln, ein umfangreiches Futsal- und Integrationsprojekt in Dortmund oder die stadtteilweite, interaktive Kunstaktion „Dorstener Erklärung“ für Demokratie, Respekt und Menschenwürde fanden Anklang bei der Jury. 

Seismograph für das Ruhrgebiet

Der „Förderpott.Ruhr“ bietet Chancen, das breite Engagement des gesamten Ruhrgebiets zu erfassen. Die gewonnenen Erkenntnisse aus den ersten 250 Bewerbungen legen Bedarfe und Themenfelder offen. So dominieren Projekte, die sich für Bildung, Kultur, Integration und Soziales stark machen. Gute Ideen für mehr Bewegung, Gesundheit, Natur und Umwelt waren ebenfalls häufig vertreten. Auch bei den Bedarfen ist ein Trend erkennbar. Am häufigsten wurden Sach-, Honorar- und Investitionskosten benannt. Oft fehlt es Initiativen an geeigneten Räumen, für deren Anmietung sie auf Förderungen angewiesen sind.

Zweite Bewerbungsphase startet im Juli

Bewerber können jeweils bis zu den Stichtagen 31. März und 30. September ihre Projektideen auf www.foerderpott.ruhr einreichen. Das Bewerbungsverfahren wird von der Ehrenamt Agentur Essen e. V. koordiniert. Eine Jury aus Mitgliedsstiftungen, Lenkungskreismitgliedern und Experten entscheidet über die Bewerbungen.

Ziel des Förderpott.Ruhr ist es, im gesamten Ruhrgebiet Menschen bei der Verwirklichung von Alltagsverbesserungen zu unterstützen. Im ersten Jahr stehen dafür 112.000 Euro zur Verfügung. Bewerbungen zur zweiten Runde sind ab Juli möglich.

Stiftungen fördern gemeinsam

Finanziell ausgestattet wird der „Förderpott.Ruhr“ aktuell durch die Alfred und Cläre Pott-Stiftung, die Auridis Stiftung, die GLS Treuhand e. V., die Haniel Stiftung, die innogy Stiftung für Energie und Gesellschaft gGmbH, die RAG-Stiftung, die Ruhrstiftung Bildung und Erziehung, die Rudolf v. Bennigsen-Foerder-Stiftung für Wissenschaft und Bildung, die Sal. Oppenheim-Stiftung, das Deutsche Stiftungszentrum im Stifterverband, die Stiftung Mercator GmbH, die Stiftung Universitätsmedizin Essen und die Wilo-Foundation

Über das Stiftungsnetzwerk Ruhr

Das Stiftungsnetzwerk Ruhr bringt seit 2016 die Akteure einer der stiftungsreichsten Regionen Deutschlands zusammen. Aktuell zählt das junge Netzwerk 83 Mitglieder. Gemeinsam können Stiftungen noch mehr in ihrer Stadt und Region bewegen. Im Netzwerk tauschen Ruhrgebietsstiftungen ihre Erfahrungen aus, knüpfen neue Kontakte und Beziehungen. Nur durch Kooperation und gemeinsames Handeln gelingt die Gestaltung der Region besser und wirkungsvoller. Initiiert wurde die Gründung durch die Anneliese Brost-Stiftung, die innogy Stiftung für Energie und Gesellschaft und die Stiftung Mercator. Gemeinsam mit der Auridis Stiftung, der GLS Treuhand e. V., der Haniel Stiftung, der RAG-Stiftung, dem Stifterverband und der Wilo-Foundation bilden sie den Lenkungskreis. Förderer des Netzwerks ist außerdem die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung.