Deutschland-Achter gewinnt Ruder-WM 2019

Das deutsche Flaggschiff gewinnt in Linz-Ottensheim den dritten WM-Titel in Serie

Die Freude nach dem Finalsieg war groß. Foto: Deutschland-Achter GmbH

Auszug aus der Presseinformation der Deutschland-Achter GmbH vom 01.09.2019

Linz. Es war ein großer Kraftakt und ein überragendes Rennen: Der Deutschland-Achter hat bei den Weltmeisterschaften im österreichischen Linz-Ottensheim in einem wahren Herzschlagfinale seinen Titel in souveräner Manier verteidigt. Der große Gegner waren diesmal nicht die Briten, sondern die Ruderer aus den Niederlanden, die am Ende eines unheimlich schnellen Finalrennens das deutsche Flaggschiff bis zur Ziellinie forderten. Doch der Deutschland-Achter siegte mit einer halben Sekunde Vorsprung und konnte sich damit zum dritten Mal in Folge mit Gold schmücken. Dritter wurde Großbritannien.

„Das Rennen habe ich durchlitten, es war spannend bis zum Schluss“, beschrieb Bundestrainer Uwe Bender seine Gefühlslage während des Finales: „Wir sind gut gefahren, haben den Plan ausgeführt. Die Niederlande haben bis zur Ziellinie Druck gemacht, die Briten waren überraschend früh hinten.“ Die deutschen Ruderer waren bei der Siegerehrung völlig erschöpft, aber glücklich. „Das war ein phänomenales Rennen. Ab 350 Meter vor dem Ziel haben wir alles reingelegt, zum Glück hat es gereicht. Wir sind super zufrieden. Und ein geiles Nebenprodukt ist es, dass wir das Boot für Olympia qualifiziert haben“, sagte Schlagmann Hannes Ocik.

Beim Start geht es eng zu

Das WM-Finale war stark besetzt. Drei Medaillen und fünf Tickets für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio gab es zu vergeben. Von daher ging es bei für alle Boote fairen Bedingungen von Beginn an hoch her. Nach dem Start waren Australien, Großbritannien, die Niederlande, Neuseeland, die USA und der Deutschland-Achter fast gleichauf – keiner der Achter wollte auch nur einen Zentimeter abgeben. Nach 500 Metern war es das grüne Wilo-Boot, das zuerst Akzente setzen konnte, in Führung ging und sich mit einem zweiten Zwischensprint bei Streckenhälfte entscheidend absetzte. Doch dann kamen auf den letzten Metern die Niederlande.

Nur eine halbe Sekunde über der Weltbestzeit

Steuermann Martin Sauer sah den niederländischen Achter heranrauschen, reagierte und gab das Kommando, um noch einmal alles rauszuholen. „Da wollten wir alle Reserven auspacken, aber so richtig zündete die Rakete nicht. Wir sind lange über unserem Limit gefahren, am Ende haben wir dann gekämpft“, erzählte Sauer. Dem Deutschland-Achter gelang es, das Tempo anzuziehen und den Sieg mit einem überragenden Kraftakt nach Hause zu fahren. Am Ende stand ein Luftkasten Vorsprung und eine Zeit von 5:19,41 Minuten, nur gut eine halbe Sekunde über der Weltbestzeit, die das deutsche Flaggschiff selbst 2017 aufgestellt hatte. Spannend wurde es auch im Kampf um den dritten Platz, den sich Großbritannien am Ende knapp vor Australien und den USA sicherte. Neuseeland ging im Kampf um die Olympia-Tickets damit leer aus.