Silber für den Achter, Bronze für den Vierer

Beim Weltcup in Rotterdam verlor der Deutschland-Achter das erste Final-Rennen über die olympische 2.000-Meter-Distanz seit Rio 2016. Der Vierer ohne Steuermann belegte in einem starken Rennen einen guten dritten Platz.

Platz zwei in Rotterdam: Der Deutschland-Achter musste sich den Briten geschlagen geben. Foto: Deutschland-Achter GmbH/Detlev Seyb

Auszug aus der Presseinformation der Deutschland-Achter GmbH vom 14.07.2019:

Mit Platz zwei musste sich der Deutschland-Achter beim Weltcup-Finale in Rotterdam zufrieden geben. Der Welt- und Europameister kam mit einer Bootslänge hinter Olympiasieger Großbritannien ins Ziel. Es war die erste Niederlage in einem 2.000-Meter-Final-Rennen für den Deutschland-Achter seit den Olympischen Spielen 2016.

„Wir sind eigentlich gut losgefahren, die Briten haben von Anfang an Druck gemacht. Mit zwei Sprints konnten wir noch dagegen halten, aber im Mittelteil sind sie uns auf einmal davongefahren. Uns fehlte die Spritzigkeit“, sagte Schlagmann Hannes Ocik. Schließlich waren es die dritten 500 Metern, die den Unterschied ausmachten. Hier verlor die deutsche Crew zweieinhalb Sekunden. „Bei diesem Wind muss man geschlossen fahren, das ist uns nicht gelungen. Dadurch sind Folgefehler entstanden“, analysierte Bugmann Johannes Weißenfeld.

Wie seit Tagen mussten die Ruderer an der Willem-Alexander Baan mit schwierigen Bedingungen bei starkem Gegenwind mit seitlichen Böen kämpfen. Dies veranlasste den Weltverband FISA wie schon an den Tagen zuvor zum Handeln. So wurde für die letzten acht Finalrennen die Bahnverteilung geändert. Im Achter-Finale starteten die Briten also auf Bahn eins, der Deutschland-Achter auf Bahn zwei. „Das ganze Wochenende, angefangen mit den Time Trials am Freitag und der Rennvorbereitung, lief nicht optimal. Aber wir sind ja noch Zweiter geworden. Wir müssen aus dem Wochenende unsere Lehren ziehen und weiter hart arbeiten“, meinte Ocik. Und Weißenfeld ergänzte: „Heute überwiegt die Enttäuschung, aber das gibt auch Motivation für die nächsten Wochen.“ Schließlich beginnt am Donnerstag mit dem Trainingslager in Völkermarkt (Österreich) die Vorbereitung auf den Saison-Höhepunkt, die Weltmeisterschaften in Linz-Ottensheim (25. August bis 1. September), wo es dann zum Wiedersehen mit den Briten kommen wird.

Vierer mit Bronze „sehr zufrieden“

Wie bei der EM in Luzern vor sechs Wochen gewann der Vierer ohne Steuermann auch beim Weltcup-Finale die Bronze-Medaille. In einem starken Rennen kamen Nico Merget, Maximilian Planer, Felix Wimberger und Felix Brummel hinter Weltmeister Australien und Europameister Großbritannien ins Ziel. Dänemark, Rumänien und der EM-Zweite Polen belegten die weiteren Plätze. „Bei schwierigen, aber fairen Bedingungen sind wir sehr fokussiert gestartet und haben immer einen kühlen Kopf bewahrt“, sagte Brummel. Australien ging früh in Führung, während sich der deutsche Vierer vor allem mit dem Boot aus Großbritannien über die gesamte Strecke ein packendes Duell um Platz zwei lieferte. Die Positionen wechselten häufig, bis die Briten, die als Vorlaufsieger ein Rennen weniger bestreiten mussten, im Endspurt davon zogen. „Wir sind zu 95 Prozent zufrieden. Nur im Endspurt sind uns die Körner ausgegangen, da haben uns die Engländer den Zahn gezogen. Wir können aber sehr zufrieden sein, eine Medaille hier mitzunehmen“, sagte Maximilian Planer, der den Blick nach vorne richtete: „Wir haben uns ein Level vorgekämpft. Dieses Momentum müssen wir jetzt halten.“

Gebauer/Schröder: Im Zweier zur WM

Derweil haben die Trainer entschieden, wer im Hinblick auf die WM den Zweier ohne Steuermann fahren wird: Paul Gebauer und Wolf-Niclas Schröder haben sich durchgesetzt. Nach dem knapp verpassten Halbfinal-Einzug in den Time Trials am Freitag, gewannen sie am Samstag das C-Finale. Als Ersatzleute werden Marc Leske, Paul Schröter, Malte Großmann und Janek Schirrmacher mit ins Trainingslager nach Völkermarkt fahren.