Viele engagierte Freunde des Crivitzer Sees in Mecklenburg-Vorpommern kamen zusammen bei der Auszeichnungsfeier am 21. Juni im Gymnasium Am Sonnenberg in Crivitz. Die Auszeichnung wurde vom Global Nature Fund (GNF) und dem Netzwerk Lebendige Seen Deutschland(NLSD) als eine Anerkennung für die Arbeit vor Ort überreicht, um eine Wiederherstellung des Lebensraums See zu ermöglichen. Vertreten waren Bürgerinitiativen, Lehrerschaft, Presse und einfach Menschen, denen eine nachhaltige Entwicklung ihrer Region am Herzen liegt. Das „Lebendige Seen Netzwerk Deutschland“ zeichnet jährlich zum UN-Weltwassertag ein gelungenes Umwelt-/Ökosystem-Konzept eines Sees aus und wird dabei von der Wilo-Foundation finanziell gefördertund vom Team Deutschland-Achter als Nachhaltigkeits-Botschafter für das Thema Wasser begleitet.
Direkt aus dem olympischen Trainingslager gratulierte dem engagierten Umweltteam, das aus Anwohner des Crivitzer Sees bestehtder Ruderathlet Max John, Vize-Europameister, in seiner Funktion des Nachhaltigkeits-Botschafters des Team Deutschland-Achter. Der Ruderer, der selbst aus Mecklenburg-Vorpommern stammt, weiß gesunde Gewässer zu schätzen und wünschte der Umwelt-Initiative am Crivitzer See viel Erfolg.
Mit einer Größe von rund 37 ha, einer maximalen Länge von rund 750 m und einer ungefähren Breite von rund 500 m, zählt der Crivitzer See zu den kleineren Seen Mecklenburgs. Insgesamt zählt Mecklenburg-Vorpommern mehr als 1000 Seen, Teiche und Flussläufe und beherbergt eine der größten Seenlandschaften Europas. Unter der Wasseroberfläche des Crivitzer Sees verbirgt sich ein Stück deutsche Geschichte: Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieg wurden Zeitzeugenberichten zufolge Waffen, Sprengkörper aller Art, ganze Fahrzeuge und sogar kleinere Panzer im See in Crivitz versenkt – mit verheerenden Folgen für das Ökosystem. Die ungeklärt abgeleiteten Abwässer aus DDR-Zeiten verschlimmerten die Situation. 2015 noch stufte das Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern in einem Gutachten den See als nähr- und schadstoffbelastet ein. Trotz der starken Belastung gewinnt die Natur am Crivitzer See langsam ihren Platz zurück: Graugänse, Haubentaucher, zahlreiche Entenarten, Fische wie Brachse, Hecht, Rotauge, Rotfeder, Flussbarsch oder Schleie sind hier wieder zu Hause. Eine vielseitige Insektenwelt u.a. mit verschiedenen Libellenarten hat sich entwickelt.
Corinna Cwielag, die Landesgeschäftsführerin von BUND Mecklenburg-Vorpommern, betonte die Wichtigkeit vom bürgerlichen Engagement für unsere Seen und ermutigte die Anwesenden zu einem neuen gemeinsamen Versuch, den Crivitzer See wieder für Mensch und Natur lebendig zu machen. Die Wilo-Foundation unterstützt die Arbeit des Netzwerks Lebendige Seen Deutschland seit dem Jahr 2020.