2020 hat Prof. Reinhard Genzel, Direktor am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching bei München, den Nobelpreis für Physik erhalten. Am Mittwoch, 29. November hat er vor rund 1.000 Gästen, die sich auf das voll besetzte Audimax und einen zusätzlichen Hörsaal verteilten, in der TU Dortmund erzählt, wie es ihm gelang nachzuweisen, dass sich im Zentrum unserer Milchstraße ein Schwarzes Loch befindet. Mit im Publikum waren seitens der Wilo-Foundation Evi Hoch und David Höltgen. Sie freuten sich, dass auch einige ihrer Deutschlandstipendiaten der FH Dortmund und RUB Bochum die Gelegenheit nutzten, über den Tellerrand zu schauen. Der Vortrag fand im Rahmen der Reihe „Initialzündung“ statt, die daran erinnert, dass einst Alfred Nobel auf der benachbarten Zeche Dorstfeld experimentierte.
Ob in Science-Fiction-Filmen, der Popkultur oder der Wissenschaft: Schwarze Löcher haben eine ganz besondere Anziehungskraft. Reinhard Genzel ist einer der weltweit führenden Forscher der Astrophysik, der sich auf Schwarze Löcher und die Entstehung von Galaxien spezialisiert hat. Unter dem Titel „Galaxien & Schwarze Löcher - Eine vierzigjährige Reise“ nahm er das Publikum mit auf eine Expedition durch sein Lebenswerk als Astrophysiker – von der Entdeckung einer dichten Masse im Zentrum unserer Milchstraße bis zum Nobelpreis für seine Forschung an jenem Objekt namens Sagittarius A*, das er zweifelsfrei als Schwarzes Loch identifizieren konnte.
Den Bericht über seinen Weg zum Nobelpreis untermalte der Astrophysiker im Audimax mit Gedankenexperimenten, humorvollen Anekdoten und Videos mit musikalischer Begleitung – vom Sternenballett bis zu „Highway to Hell“ von ACDC. Nach dem Vortrag stellte sich Genzel einigen fachlichen, aber auch vielen philosophischen Fragen aus dem Publikum und stand den interessierten Gästen sowohl für Foto- als auch Autogrammwünsche noch lange zur Verfügung.
Hintergrund: Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der TU Dortmund fördert die Wilo-Foundation seit 2019 die Vortragsreihe „Initialzündung“. Hierbei werden renommierte Wissenschaftler, die beispielsweise mit einem Nobelpreis oder Leibniz-Preis ausgezeichnet wurden, aus aller Welt an die TU Dortmund eingeladen. Den Anfang der Vortragsreihe markierte 2019 die Nobelpreisträgerin der Chemie, Prof. Frances Arnold, Dozentin des California Institute of Technology, gefolgt – nach coronabedingter Pause erst 2022 - von Prof. Dr. Erwin Neher, Nobelpreisträger für Medizin und emeritierter Direktor am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie.