Dieser Text basiert auf einem Interview mit Nirupama Nair, welches David Höltgen (Wilo-Foundation) im Mai 2023 mit der Hofer Stipendiatin geführt hat. Wir danken Nirupama für Ihre Zeit und Offenheit und wünschen ihr viel Erfolg auf dem weiteren Werdegang.
Nirupama Nair, Master-Absolventin des Bauingenieurwesens, mit Schwerpunkt in Sanitärwissenschaft und -management aus Indien, ist eine von der Wilo-Foundation geförderte Deutschlandstipendiatin an der Hochschule Hof im neuen Masterstudiengang „Sustainable Water Management and Engineering“.
Nirupama Nair stammt aus dem südindischen Bundesstaat Kerala, der entlang der Westküste der indischen Halbinsel liegt und berichtet davon, wie sie ihre Herkunft bis heute prägt: „Ich wurde dort tagtäglich mit den Herausforderungen im Bereich Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene konfrontiert, denen viele Länder einschließlich meines Heimatlandes gegenüberstehen". Ihr Master-Abschluss in Indien habe ihr ein ganzheitliches Verständnis dezentralisierter Sanitärsysteme vermittelt und die Bedeutung von Verhaltensänderungen und Kommunikation im Sanitärbereich aufgezeigt, betonte sie.
Ihre Wahl des Masterstudiengangs an der Hochschule Hof erklärte Nirupama Nair damit, dass sie darin eine passgenaue Fortsetzung ihres vorherigen Abschlusses im Bereich Sanitärtechnik sieht und sie sich eine ganzheitliche Ausbildung in Wasser- und Sanitärversorgung wünschte, die Nachhaltigkeitskonzepte und Projektmanagement berücksichtigt. Sie erläuterte dazu begründend: „Die Dringlichkeit der Wasser- und Sanitärkrise erfordert sofortiges Handeln. Unser globaler Wasserkreislauf wurde erheblich gestört und unsere Beziehung zum Wasser wird immer dynamischer - sodass wir gleichzeitig akuten Wassermangel und wasserbedingte Gefahren wie Überschwemmungen angehen müssen. Viele der jüngsten, wasserbezogenen Katastrophen haben gezeigt, dass das Wassermanagement nachhaltiger, kontextspezifischer und dynamischer werden muss.“
Ferner berichtete sie, dass sie sich für die Schwerpunkte Nachhaltigkeit und technische Aspekte des Wassermanagements interessiert und betonte die Bedeutung eines ganzheitlichen Ansatzes: „Mein Interessensgebiet liegt an der Schnittstelle zwischen der zunehmend engen Beziehung zwischen gesellschaftlicher Entwicklung, Natur und natürlichen Ressourcen - wie zum Beispiel den Konzepten der Blue-Green Infrastructure (BGI) und der Integrierten Aquakultur. Nur eine nachhaltige Denkweise schaffe eine wichtige Grundlage für Maßnahmen zur Bewältigung der aktuellen Wasserprobleme“, so Nair.
Nach ihrem Studium möchte sie als WASH-Expertin (WASH = Water, Sanitation, Hygiene) tätig sein und ihr Wissen einsetzen, um Lösungen zu entwickeln, die sowohl soziale als auch ökologische Fragestellungen berücksichtigen: „Ich beabsichtige, meine kommunikativen Fähigkeiten in Verbindung mit meinem technischen Wissen einzusetzen, um die Wahrnehmung dieses Bereichs zu stärken und einen Beitrag zu einer Zukunft zu leisten, in der der Zugang zu Wasser und sanitären Einrichtungen umfassend gewährleistet ist."