Mongolei: 4. Internationale Wasserkonferenz in Murun

Wilo-Foundation unterstützt deutsch-mongolischen Austausch zu Wasser und Klimaschutz

Teilnehmer der 4. Internationalen Wasserkonferenz in Murun.

Der Khuvsgul See stellt das wichtigste Trinkwasserreservoir der Mongolei dar.

Gerade einmal rund 3,3 Millionen Menschen leben in der Mongolei – dabei ist das Land flächenmäßig fast fünf Mal so groß wie Deutschland. Doch die drängenden Fragen des Klimawandels und des Umweltschutzes sind auch im am dünnsten besiedelten Land der Erde längst von existenzieller Bedeutung für Mensch und Natur. Die seit 2018 stattfindende Wasserkonferenzreihe in Murun organisiert und durchgeführt vom Verein Khuvsgul Club Germany fand mit Unterstützung der Wilo-Foundation in ihrer vierten Ausgabe am 17./18. Oktober wieder als Präsenzveranstaltung statt und setzte damit den lebendigen Wissensaustausch zu Umweltfragen, Wasserver- und entsorgung sowie zu nachhaltigem Tourismus fort.

Zum Auftakt der Konferenz präsentierte David Höltgen (Wilo-Foundation), der gemeinsam mit Gero Böhmer (WILO SE) und Munkbhat Choijiljav (Wilo Mongolei) die Konferenz vor Ort besuchte, das internationale Förderengagement der Stiftung. Er präsentierte konkrete Förderprojekte aus den Bereichen Social Entrepreneurship und WASH (Wasser, Sanitär, Hygiene). Zentrale Themen in der Mongolei, dessen Entwicklungsstand David Höltgen und Gero Böhmer vor der Konferenz auch im Austausch mit dem Deutschen Botschafter in der Mongolei, Jörn Rosenberg, in der Hauptstadt Ulan-Bator besprechen konnten.

An der Wasserkonferenz, die zum dritten Mal in Folge von der Wilo-Foundation gefördert wurde, nahmen in diesem Jahr erstmalig auch lokale Umweltinitiativen und Nicht-Regierungsorganisationen (NGO) teil. Sie präsentierten auf der Konferenz ihre aus der Zivilgesellschaft heraus entwickelten Projekte und Lösungsansätze, beispielsweise im Umgang mit Plastikmüll und der zunehmenden Verunreinigung des Khuvsgul Sees, dem wichtigsten Trinkwasserreservoir der Mongolei.

Darunter die Vorstellung der lokalen NGO „ECO MUMMYS“, ein Netzwerk bestehend aus mittlerweile rund 3.500 mongolischen Frauen, das 2019 als Nachbarschaftsinitiative startete und mittlerweile unterschiedliche Projekte, unter anderem für den lokalen Umweltschutz, realisiert (bspw. Erstellung und Verkauf nachhaltiger Verpackungsmaterialien). Gero Böhmer (WILO SE) zeigte in seinem Impulsvortrag auf, welche Chancen der Einsatz von Wasserstoff-Technologien zukünftig auch in der Mongolei ermöglichen könnte und gab damit den Anstoß für den interaktiven Austausch zur Nutzung alternativer Energieressourcen. Prof. Dr. Michael Walther, UNESCO Chairholder für Umweltwissenschaften in Zentralasien, beleuchtete am zweiten Konferenztag die zunehmenden Umweltproblematiken aus wissenschaftlicher Perspektive und betonte insbesondere den dringenden Bedarf einer effizienten und nachhaltigen Abwassersystematik in der Mongolei.

Erstmalig nahmen in diesem Jahr auch Vertreter der Hanns-Seidel-Stiftung (Vertretung Mongolei), der Berliner Stiftung „Handwerk stiftet Zukunft“ sowie Wissenschaftler der mongolischen Wissenschaftsakademie an der Konferenz teil. In seinem abschließenden Konferenzfazit zeigte sich Karsten Wittke, Koordinator kommunaler Entwicklungspolitik der Stadt Baruth/Mark, auf dessen mittlerweile 11-jährigen Städte- und Projektpartnerschaft mit der mongolischen Stadt Murun die Konferenzaustragung fußt, sehr zufrieden mit den geschilderten Perspektiven und äußerte sich zuversichtlich, dass aus der Konferenz weitere konkrete Nachhaltigkeitsprojekte für die Mongolei entstehen werden.

Hintergrund: Seit 2011 besteht zwischen den Städten Stadt Baruth/Mark (Brandenburg) und Murun (Mongolei) eine Städtepartnerschaft. Seitdem sind verschiedene Maßnahmen und Projekte kommunaler Entwicklungszusammenarbeit entstanden, darunter auch die seit 2018 jährlich durchgeführte Wasserkonferenz. Die kommunale Partnerschaft wird mittlerweile von den Botschaften beider Länder sowie vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt und gilt als vorbildliches Modell gelebter internationaler Städtepartnerschaften.