Pilotprojekt: Sanitäranlagen für Schulen in Kenia

Wilo-Foundation fördert den Bau zweier Toilettenanlagen in der Provinz Nyanza

Roman Catholic Ragen Primary School (Kenia) Copyright: Weltgruppe Aplerbeck der Ev. Georgs-Kirchengemeinde Dortmund

Nyanza (Kenia). Im Jahr 2008 führte die Weltgruppe Aplerbeck der Evangelischen Georgs-Kirchengemeinde Dortmund gemeinsam mit der Stadt Dortmund und dem Land NRW das Rainwater-Harvesting Projekt „Jeder Tropfen Zählt“ in Kenia ein, um Schulen vor Ort mit sauberem Trinkwasser zu versorgen. 42 Regenwassertanks wurden so bisher an zahlreichen Schulgebäuden und Kirchen aufgestellt. 2019 reiste Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau nach Kenia und verschaffte sich einen Überblick: Schnell wurde klar, dass insbesondere die sanitären Einrichtungen der Schulen weitere Verbesserungen benötigen.

Die Wilo-Foundation erfuhr von dem Förderbedarf und half mit einer jüngst getätigten Spende von 10.000 Euro an die Weltgruppe Aplerbeck der Evangelischen Georgs-Kirchengemeinde Dortmund. Diese kann nun gemeinsam mit der kenianischen GENO Community Development Initiative und mit lokalen Partnern dafür sorgen, dass das Modellprojekt der zwei Toilettenanlagen für die Roman Catholic Ragen Primary School und die St. Charles Lwanga Ndori Secondary School in der Provinz Nynaza (Kenia) in diesem Jahr noch umgesetzt wird.

Mit der Installation der Schultoiletten soll die sanitäre Situation in den beiden Schulen grundlegend verbessert werden. Bisher gibt es keine vergleichbaren Toilettenanlagen in dieser Gegend. Um sicher zu gehen, dass die sanitären Anlagen auch nachhaltig genutzt werden können und funktionstüchtig bleiben, werden die Schulen im Umgang damit unterrichtet. 

Hintergrund: In der Provinz Nyanza leiden die Menschen, insbesondere die Kinder, unter fehlenden bzw. veralteten Sanitäranlagen. Oft gibt es keine separate Mädchentoilette, sodass die Schülerinnen während ihrer Menstruation zu Hause bleiben und den Unterricht versäumen. Handwaschgelegenheiten gibt es beinahe keine, geschweige denn Seife. Viele der Schulen, die über einfachste Sanitäranlagen verfügen, kämpfen bei starken Regenfällen oder Überschwemmungen mit der Vermischung des Bodens mit Fäkalien, da die Toiletten meist ohne Septiktank gebaut sind. Erkrankungen wie Cholera und Durchfälle sind die Folge. Auch das Problem der „open-defecation“ herrscht noch in vielen Provinzen Kenias und damit auch die Gefahr der Ansteckung mit weiteren lebensbedrohlichen Krankheiten.