„Urban Space Station“ am Phoenix-See gefördert von der Wilo-Foundation

Die Kunstinstallation beschäftigt sich mit der Umwelt und ist Teil der "Emscherkunst 2016" in Dortmund

Das experimentelle Konzept der „Urban Space Station“ ist eine gewächshausähnliche Einheit, die auf dem Dach eines bestehenden Gebäudes errichtet wird, hier auf dem SWAN-Gebäude am Phoenix See. Wie in einem Raumschiff skizziert diese Position Visionen eines nachhaltigen Lebensraums.

Dortmund, 04.06.2016 – Dass zeitgenössische Kunst in Natur und Stadt mitten im Ruhrgebiet auf den nachhaltigen Umgang mit Umweltressourcen hinweist und sich inhaltlich damit beschäftigt, das zeigt die internationale Ausstellung „Emscherkunst 2016“ vom 4. Juni bis 18. September 2016. An der Eröffnungsfeier in Dortmund mit anschließender Gesprächsrunde nahmen neben dem Staatssekretär Bernd Neuendorf vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen und Oberbürgermeister Ullrich Sierau auch der Kuratoriumsvorsitzende der Wilo-Foundation, Prof. Dr.-Ing. Hans-Jörg Bullinger, teil.

 

Entdecke die Kunst – erlebe die Veränderung: Ausstellung zur Transformation einer Flusslandschaft

 

Verbunden durch einen 50 Kilometer langen Parcours entlang der Emscher rückt das Ausstellungskonzept der Emscherkunst den Landschaftsraum und die Renaturierung der Flusslandschaft zwischen Holzwickede, Dortmund und Herne in den Fokus. Künstlerinnen und Künstler u. a. aus Deutschland, Frankreich, der Schweiz, Kanada und den Niederlanden zeigen ihren Blick auf eine Landschaft im Wandel: Die Verwandlung der Emscher hin zu einem naturnahen Fluss ist eines der größten Infrastrukturprojekte Europas. Die sich wandelnden Ausstellungsräume entlang der Emscher umfassen wasserwirtschaftlich bedeutende Kunstareale, wie die Emscherquelle, den Phoenix See mit seiner Hochwasserschutzfunktion für Dortmund und das Wasserrückhaltebecken in Dortmund Mengede. Zudem verändert sich die Akzentsetzung - auch entsprechend des diesjährigen Leitgedankens der Emscherkunst 2016  „Entdecke die Kunst – erlebe die Veränderung.“

 

„Urban Space Station“ liefert Szenarien für mehr Nachhaltigkeit

 

Im Sinne der regionalen Kulturförderung ist die Wilo-Foundation in diesem Jahr Förderer der Emscherkunst. Der bewusste und nachhaltige Umgang mit Umweltressourcen ist eines der Kernthemen der Wilo-Foundation und hat sie dazu bewogen, eine Position der Künstlerin und Wissenschaftlerin Natalie Jeremijenko im Rahmen der diesjährigen Emscherkunst  zu unterstützen. Einen Blick in die Zukunft wirft Natalie Jeremijenko mit ihrer „Urban Space Station (USS)“, mit der sie, einem Raumschiff gleich, Szenarien künftigen nachhaltigen Wohnens skizziert.Für die Emscherkunst 2016 wurde die USS im Ausstellungsareal „Phoenix-See“ auf dem Verbindungstrakt des SWAN-Gebäudes am Ostufer des Sees realisiert. Das Konzept der „Urban Space Station“ geht dabei weit über bestehende Modelle der urbanen Agrikultur, wie Dachbegrünung oder Stadtbepflanzung hinaus. Indem die Vision Elemente der Energiegewinnung (Solar-Module), der Abwasserreinigung, der Nährstoffkreisläufe (Kompostierung) und der agrarischen Nahrungsmittel- und Nutzpflanzenproduktion (Gewächshaus) kombiniert, baut sie auf Technologien und dem Closed-System-Engineering des Raumstations-Designs auf.

Die Station präsentiert die Zukunftsvision eines architektonischen Projekts, das an Klima- und Lüftungsanlagen sowie Abwasserleitungen des Wirtsgebäudes andocken soll - und die mit CO² angereicherte Luft sowie Abwässer und organische Abfälle für die Züchtung von Kulturpflanzen nutzen soll. Im Gegenzug soll die USS mit Hilfe dieser Pflanzen Abluft und Müll recyceln und mit Sauerstoff angereicherte Luft und gereinigtes Wasser in das Gebäude zurückführen. Es soll die Lebensqualität in der Stadt verbessern, indem es die menschliche Existenz durch Flora und Fauna komplettiert.

 

Um im Rahmen der Emscherkunst 2016 die Transformation und Renaturierung der Emscher Flusslandschaft sowie die Ausstellungspositionen ihren Deutschland-Stipendiaten der TU Dortmund, FH Dortmund und der RUB Bochum vorzustellen,  plant die Wilo-Foundation Ende Juni eine Kulturführung per Fahrrad entlang der Emscher.